In der aktuellen Situation ist das beste, was wir tun können, das Zuhören. Wir müssen nicht versuchen, ukrainische Funkamateure zu rufen und wenn wir durch Zufall ein entsprechender Call hören, dann müssen wir auch kein Pile-Up veranstalten, weil wir unbedingt eine Station im Krieg arbeiten wollen.
Ansonsten gilt wie üblich, wenn ihr die Worte “Emergency”, “Welfare Traffic” oder die Abkürzung “QUF” hört, stellt euren Sendebetrieb ein, hört zu und beachtet ein paar simple Regeln:
– Wenn ihr solchen Verkehr empfangt, dann hört zu und notiert euch alles, was ihr hört.
– Bleibt auf der Frequenz bis klar ist, dass ihr nicht helfen könnt UND jemand anderes Hilfe leistet.
– Sendet nicht, bevor ihr nicht zu 100 % sicher seid, dass ihr helfen könnt!
– Befolgt die Anweisungen der Leitstation
Leitstation ist die Station, die den Notfall hat oder durch die Station in Not zu selbiger ernannt wurde.
– Haltet die Nachrichten kurz. Keine unnützen Informationen austauschen.
– Haltet euch grob an das Schema des Notrufs, dass ihr auch im Erste-Hilfe-Kurs gelernt habt:
– Wann ist es passiert? (Datum, Zeit, Frequenz)
– Wo ist es passiert? (Ort des Notfalls)
– Was ist passiert?
– Wie kann geholfen werden?
– Wer kann helfen?
Danach kann der Notruf über die lokale Polizei weitergegeben werden, diese hat entsprechende Ansprechpartner im Auswärtigen Amt. Dabei müsst ihr natürlich ruhig und sachlich erklären, was ihr da für Informationen habt. Keine Panik verbreiten und ruhig bleiben.
Und immer daran denken, dass wir ein Medium sind, um Nachrichten zu übermitteln. Das können wir und das tun wir – aber nicht mehr. Insbesondere anderen zu erklären, wie man helfen muss, ist nicht unsere Aufgabe.
Solltet ihr Suchanfragen nach vermissten Personen haben, so gibt es dafür den Suchdienst des Roten Kreuzes, der bereits in den Ländern mit Flüchtlingsströmen aktiv ist. Auch wenn die IT-Systeme des Suchdienstes durch eine Cyber-Attacke lahmgelegt sind, so steht der Dienst trotzdem weiter zur Verfügung.
Das Rote Kreuz schreibt dazu auf seiner Homepage folgendes:
“Die Sorge und Angst um Familienangehörige, Freunde und Bekannte in der Ukraine ist unvorstellbar groß. Einzelfallanfragen können an flucht-migration(at)drk.de gerichtet werden.
Suchanfragen – auch wenn im Augenblick keine aktive Suche in der Ukraine möglich ist – werden vom DRK-Suchdienst, also von allen DRK-Suchdienst-Beratungsstellen auf allen DRK-Verbandsebenen, entgegengenommen:
https://www.drk-suchdienst.de/“
Was nicht gebraucht wird, sind Leute, die meinen, dass sie mit ihren Notfunkkoffern jetzt “die Welt retten” und sowieso alles besser wissen. Der ukrainische Präsident hat bereits die Zusage von Elon Musk und Starlink, dass entsprechendes Equipment für breitbandige Internetzugänge via Satellit auf dem Weg sind und aktuell funktionieren auch noch Mobilfunknetze. D.h. Kommunikation via Kurzwelle wird aktuell nicht gebraucht und ich wiederhole mich:
Das Beste, was wir tun können, ist das Zuhören.